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Darf man den Motor im Winter warmlaufen lassen?

Das Warmlaufenlassen des Motors am kalten Wintermorgen – eine Szene, die viele Autofahrer kennen. Schon das Kratzen der Eisschicht auf den Scheiben lässt fröstelnd an beheizte Innenräume denken. Und dann ist da die Versuchung, den Motor einfach laufen zu lassen, um Frost und Eis zumindest im Fahrzeuginneren zu vertreiben. Doch was ist davon zu halten – und vor allem: Was ist erlaubt?

Wenn es draußen friert und die Scheiben beschlagen, ist die Versuchung groß, den Motor im Stand warmlaufen zu lassen, um den Innenraum zu heizen. Doch so praktisch das scheint – erlaubt ist es nicht. Details finden sich in der Straßenverkehrsordnung. Laut § 30 Abs. 1 StVO sind unnötiger Lärm sowie vermeidbare Luftverunreinigung verboten.

Das bedeutet: Wer seinen Wagen im Stand warmlaufen lässt, handelt ordnungswidrig und muss mit einem Bußgeld von bis zu 80 Euro rechnen. Die kommunalen Umweltämter kontrollieren immer häufiger, vor allem in dicht bewohnten Wohnvierteln und an Arbeitsplätzen.  

Höherer Verschleiß

Dabei geht es nicht nur um trockene Vorschriften. Technisch ist das Warmlaufen im Stand ein echter Rückschritt. Der Motor braucht im Stand länger, um die optimale Betriebstemperatur zu erreichen, und arbeitet dabei extrem ineffizient. Die Folgen: ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, mehr Schadstoffe – und letztlich ein höherer Verschleiß der Motorkomponenten. Das Öl verteilt sich nicht optimal, sodass die Schmierung schlechter ist als während der Fahrt.  

Die Umwelt leidet

Auch die Umwelt leidet: Benzinmotoren stoßen beim Kaltstart besonders viele Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid aus, während Dieselmotoren mehr Stickoxide und Feinstaub emittieren. GGerade Anwohner und Passanten sind die Leidtragenden, da sich die Schadstoffe direkt dort ansammeln, wo das Auto steht und läuft. 

Was ist die Alternative? Moderne Fahrzeuge mit Standheizungen oder elektrisch betriebenen Heizlüftern bieten eine legale und umweltfreundliche Unterstützung. Sie erwärmen gezielt den Innenraum und den Motor und sorgen für freie Sicht – ganz ohne unnötigen Leerlauf. Wer diese Technik nicht hat, greift am besten zum klassischen Eiskratzer oder verwendet Enteisungsspray.  

Besser geplant starten

Zusammenfassend kann gesagt werden: Der Komfort eines warmen Motors mag verlockend erscheinen, warmlaufen lassen ist jedoch nicht erlaubt und schadet mehr, als dass es nützt – sowohl der Umwelt als auch dem eigenen Auto und Geldbeutel. Die beste Lösung ist ein planvoller Start in den Tag, ganz ohne unnötigen Motorenlärm und Abgase.

Quellen

  • Straßenverkehrsordnung (StVO), speziell § 30 Abs. 1 zur Vermeidung von Lärm und Abgasbelästigung.
  • Informationen von Umweltämtern und Automobilclubs wie dem ADAC, die auf die erhöhten Schadstoffemissionen und den Motorverschleiß beim Warmlaufenlassen hinweisen.

Details und Empfehlungen über Alternativen wie Standheizung und Eiskratzer stammen ebenfalls aus Ratgebertexten des ADAC und einschlägigen Fachmagazinen zu Umwelt und Mobilität.




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